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Maria, die Mutter Jesu, wurde ca. 18 v. Chr. geboren und starb in Ephesus, heutiges Ruinenfeld bei Selçuk. Ihr Name ist aramäisch und bedeutet so viel wie: die Beleibte/die Schöne / die Bittere/die von Gott Geliebte.
Quellen für das Leben von Maria sind nicht nur die biblischen, sondern vor allem die apokryphen Evangelien, insbesondere das des Jakobus.
Dort wird von ihren Eltern Joachim und Anna berichtet, die zunächst kinderlos blieben. Joachim und Anna erschien ein trotz ihres Alters Nachkommen verheißender Engel. Maria wurde geboren. Sie wurde von Anna sorgfältig unterwiesen und dem Tempeldienst gewidmet. So schritt die Dreijährige selbständig die Treppen empor, wo der Hohepriester sie mit den Tempelfrauen empfing. Diese Szene ist als Mariä Tempelgang bekannt.
Im Neuen Testament ist die Verkündigung des Erzengels Gabriel an Maria mit der Begrüßung "Ave Maria" (Lukasevangelium 1, 26 - 38) belegt. Maria wird mit Jesus schwanger und die biblischen Zeugnisse bemühen sich, diese Schwangerschaft und die Geburt als ein wunderbares, von Gott gewirktes Ereignis darzustellen, um damit auch die besondere Bedeutung Jesus erkennbar zu machen. Im Traum wird Joseph vom Engel angewiesen, die schwangere Maria nicht zu verlassen. Joseph und Maria machen sich dann (auf Befehl des Kaisers) auf den Weg nach Bethlehem, um gezählt zu werden. Dort wird Jesus geboren. Dieses ist beschriebenin der "Weihnachtsgeschichte" im Lukasevangelium 2, 1 - 20. Nach der Überlieferung im Matthäusevangelium folgt die Verehrung der heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar, ihre Begegnung mit Herodes, dessen Befehl zum Kindermord, der Traum der Könige und der Traum Josephs, der die Flucht nach Ägypten veranlasst, um Jesus vor dem Mordkommando des Herodes zu schützen (Matthäusevangelium 2). Acht Tage nach der Geburt erfolgte die Namensgebung und Beschneidung Jesu (Lukasevangelium 2, 21). Die Darbringung im Tempel, das jüdische Reinigungsopfer der Mutter, ist wieder im Lukasevangelium (2, 22- 40) sowie ausführlich als Lichterfest in der Legenda Aurea geschildert, trägt daher auch die Bezeichnung Mariä Lichtmess.
Als Maria und Josef eines Tages ihren Sohn suchen, finden Sie ihn als Zwölfjährigen mit den Schriftgelehrten im Tempel (Lukasevangelium 2, 41 - 52). Von Joseph wird danach nichts Weiteres berichtet. Maria dagegen ist im späteren Leben Jesu bei allen wichtigen Situationen gegenwärtig, ohne im Vordergrund zu stehen. Vom 12. Jahrhundert an wird Maria mit dem Kind als "Madonna" verehrt.
Nach dem Tod Jesus geht Maria mit dem "Lieblingsjünger" Jesu, Johannes, nach Ephesus, wo sie möglicherweise begraben ist. Es gibt auch die Überlieferung, sie sei in Jerusalem beerdigt. Ein großes Thema der Legenden ist dann der Tod der Maria, byzantinisch "Koimesis".
Maria gilt als Vorbild des Glaubens und als "Mutter" der katholischen Kirche. Mit Ihrem Ja zu Gott hat sie Gott in sich Raum gewährt, hat ihn in sich wachsen lassen, hat sich von ihm einnehmen lassen. Gleichzeitig hat sie Gott ein menschliches Gesicht gegeben, hat ihn unter Menschen erfahrbar und erlebbar gemacht und damit den Mitmenschen geholfen, ihrerseits befreit und erlöst und damit richtig Mensch zu werden.
Sowohl die Ost- wie auch die Westkirche führte zwischen dem 4. und dem 7. Jahrhundert eine Reihe von Marienfesten ein, die sich auf spezielle Ereignisse im Leben der Jungfrau bezogen. Dabei standen die wundersame Empfängnis und die im apokryphen Evangelium des Johannes beschriebene Geburt Marias am 8. September, die Verkündigung am 25. März (Annunziata) sowie Marias Tod und ihre Himmelfahrt (Assunta) am 15. August im Mittelpunkt. Der 1. Januar, der 8. Tag nach dem Weihnachtsfest, ist der Tag der Namensgebung des Herrn, katholisches Hochfest der Gottesmutter Maria. Der Tag wird auch in der evangelischen und anglikanischen Kirche als Gedenktag der Namensgebung des Herrn begangen. Der 2. Februar ist das Fest Mariä Lichtmess, das Fest der Darstellung des Herrn, vierzig Tage nach Weihnachten als Abschluss der weihnachtlichen Feste gefeiert.
In vielen Teilen der Welt existieren Marienwallfahrtsstätten. Im spanischen Montserrat verehrt man seit dem 12. Jahrhundert die Schwarze Madonna. Die Ikone der Jungfrau von Czestochowa zieht in Polen seit dem 14. Jahrhundert zahlreiche Pilger an. Die "Schwarzen Madonnen" sind auch anderswo nur selten durch Farbveränderung, Alter, Kerzen oder Weihrauch geschwärzt, sondern schwarz angelegt mit Beziehung auf das Hohelied 1, 5: "Ich bin schwarz, aber schön". Schwarze Göttinnen lagen vielen antiken Kulten zugrunde. Das Bild "Unserer Jungfrau von Guadalupe" erinnert an eine Erscheinung, die 1531 stattgefunden haben soll. Auch im 19. Jahrhundert kam es zu einer Reihe solcher Visionen, die zur Entstehung neuer Wallfahrtszentren führten, so in Paris seit 1830, in Lourdes seit 1858, im irischen Knock seit 1879, in Fatima in Portugal seit 1917.
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